Interview mit Dr. Lars Langenberg, Manager von KM-Projekten in der Luftfahrtindustrie
EDMPDM.de: Welche Ziele verfolgen Sie im Wissensmanagement in der Luftfahrtindustrie?
L. Langenberg: Im Mittelpunkt unserer KM-Aktivitäten steht der Mensch, gefolgt von den Prozessen und dann erst kommen die Tools. Wissensidentifikation und
-teilung muß als Teil der Unternehmenskultur anerkannt werden.
EDMPDM.de: Wie berücksichtigen Sie vorhandene Strukturen und Prozesse bei der Entwicklung einer Strategie?
L. Langenberg: Unsere Erfahrung zeigt, dass eine KM-Lösung besonders dann erfolgreich ist, wenn sie in die betrieblichen Prozesse eingebettet ist. So ist es geschickter, Erfahrungen im Rahmen der täglichen Arbeit zu dokumentieren und wieder zu verwenden als diese in einer Hauruck-Aktion zu sammeln und zu verteilen. Wir setzen diesen Gedanken um, indem wir die Dokumentation und Weitergabe von Lessons Learnt in die internen Arbeitsabläufe mit einfließen lassen.
EDMPDM.de: Welche Prozesse oder Werkzeuge führen Sie ein?
L. Langenberg: Aufgrund der Breite des Wissens und der zahlreichen Anforderungen an ein ganzheitliches KM glauben wir nicht, dass ein einziges Tool oder eine Methode alle KM-Prozesse unterstützt. Airbus z.B. setzt hier ein ganzes Portfolio an Methoden und Tools ein, wie EBoK, SophXpack oder Yellow Pages. Eine Integrationsplattform wäre hier sinnvoll und befindet sich derzeit in Entwicklung.
EDMPDM.de: Mit welchen Faktoren oder Kennzahlen wird der Erfolg der KM-Projekte bewertet?
L. Langenberg: Wir legen jedem KM-Projekt einen überzeugenden Business Case zugrunde, so dass sich die Faktoren am konkreten Anwendungsfall orientieren. Wir erfassen z.B. die Reduktion von Änderungen durch Wiederverwendung von Erfahrung. Ziel der derzeitigen Entwicklung ist es, eine für alle KM-Aktivitäten gültige Metrik zu entwickeln.
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